Der Chiemgau-Impakt, das Digitale Geländemodel und die KI

Untersuchung des Chiemgau-Impakt-Ereignisses (Meteoriten-Einschlag in Südost-Bayern) und seiner Kraterstreufelder mithilfe extrem hochauflösender Digitaler Geländemodelle (DGM 1).

Wichtige Erkenntnisse

  1. Geologische und physikalische Belege
    • Krater in lockeren Sedimenten (nicht in festem Gestein).
    • Funde: Schockmetamorphose, Impaktgläser, polymiktische Brekzien, Mikrotektite, Metall- und Kohlenstoffsphärulen.
    • Seltene Minerale: Gupeiit, Xifengit, Hapkeit, Moissanit, Carbide und CAIs.
    • Tsunami-Spuren im Umfeld des Chiemsees durch Doppelkrater am Seegrund.
  2. Paradigmenwechsel durch DGM 1
    • Horizontale Auflösung: 1 m, vertikal bis 0,1 m.
    • Vegetation und Gebäude werden entfernt → reine Bodenstruktur sichtbar.
    • Neue Analyse von Kratermorphologien möglich (z. B. Fingerstrukturen, Mehrfachringe, terrassierte Ränder).
    • Vergleich mit Kratern auf Mond und Mars.
  3. Große Kratergruppen (Beispiele)
    • Brunnensee/Griessee: komplexe Mehrfachstruktur, keine Toteisbildung.
    • Obing: symmetrische Profile, fingerartige Ränder durch Instabilitäten (Rayleigh-Taylor, Kelvin-Helmholtz).
    • Tittmoning/Asten/Leitgering: Kraterketten, widersprechen Eiszeit-Interpretation.
    • Chiemsee: mehrere Krater am Seegrund, Butterfly-Ejecta-Muster.
    • Eglsee: Ähnlichkeit mit Barringer-Krater, durch Tsunami teilweise verfüllt.
    • Weitere: Eschenau, Laubensee, Bärnsee, Tüttensee-Ensemble.
  4. Diskussion
    • DGM 1 ermöglicht Erkennung extrem flacher, junger Krater auch in bewaldeten oder schwer zugänglichen Gebieten.
    • Hypothese: Touchdown-Airburst-Impakte erklären ungewöhnliche Morphologien.
    • Forschungsergebnisse könnten die Zahl bekannter Impaktstrukturen weltweit stark erhöhen.

Schlussfolgerung

  • Die Kombination aus Digitalem Geländemodell und moderner Datenanalyse führt zu einem Paradigmenwechsel in der Impaktforschung.
  • Das Chiemgau-Ereignis ist ein Schlüsselbeispiel für junge, komplexe Krater in weichen Sedimenten und deren geologische sowie kulturelle Auswirkungen.
  • Die Kombination aus Digitalem Geländemodell und moderner Datenanalyse führt zu einem Paradigmenwechsel in der Impaktforschung.
  • Das Chiemgau-Ereignis ist ein Schlüsselbeispiel für junge, komplexe Krater in weichen Sedimenten und deren geologische sowie kulturelle Auswirkungen.