Geschichte der Entdeckung

Seit dem Jahr 2000 stieß eine Gruppe von Heimatforschern im Raum zwischen Altötting und Traunstein nahe dem Chiemsee (Südost-Bayern) immer wieder auf eigenartige metallische Stücke im Untergrund, die sich als die extrem seltenen bzw. auf der Erde in natürlicher Form nicht vorkommenden Eisensilizid-Minerale Fe3Si (Gupeiit) und Fe5Si3, (Xifengit) erwiesen (Behr et al. 2003). Die Gruppe um Werner Mayer (Bergen) die einen offiziellen Auftrag und eine entsprechende Genehmigung zur Suche nach archäologisch bedeutenden Objekten in der Region besaß, stellte fest, daß das ungewöhnliche Material regelmäßig in der Nähe von auffälligen Kraterstrukturen und an Stellen gefunden wurde, für die ein menschlicher Eintrag nicht in Frage kam. Die Krater hatten meist einen ausgeprägten Ringwall; einige waren aber – deutlich sichtbar – durch Pflügen bereits eingeebnet worden.

Die Verbreitung der eigenartigen Funde und flächig korrespondierende Auffälligkeiten eines Bienenhonig-Monitoring (B. Raeymaekers (2005): A prospective biomonitoring campaign with honey bees in a district of Upper-Bavaria (Germany). – Environmental Monitoring and Assessment, 11 pp., im Druck) erregte bei Wissenschaftlern der Universitäten München und Tübingen Interesse und veranlaßte die Gruppe Mayer in der Folgezeit zu einem außergewöhnlichen Programm der systematischen Erforschung der Geländebefunde, in deren Verlauf die Idee des Einschlages eines extraterrestrischen Körpers in historischer Zeit immer mehr Gestalt annahm. Nach gewissen Konflikten mit Wissenschaftlern der genannten Universitäten entschloß sich die Gruppe der Heimatforscher dazu, Dr. Michael Rappenglück, Astronom und Archäoastronom, Institut für Interdisziplinäre Forschung Gilching, Prof. Dr. Kord Ernstson, Geologe, Geophysiker und Impaktforscher von der Universität Würzburg, sowie Privatdozent Dr. Uli Schüßler, Mineraloge und Petrologe, ebenfalls von der Universität Würzburg, um wissenschaftliche Unterstützung bei der weiteren Untersuchung des Phänomens zu bitten. Es kam zu einem Zusammenschluß der Entdecker um Werner Mayer mit den genannten Wissenschaftlern zum Chiemgau Impact Research Team (CIRT), zu dem Barbara Rappenglück, M.A., als Historikerin hinzukam, nachdem auch die geschichtliche Bedeutung des Phänomens immer offensichtlicher wurde.

Weiterhin an dem Phänomen arbeiteten Wissenschaftler der Universität Tübingen (Privatdozent Dr. V. Hoffmann, Dr. W. Rösler) sowie Prof. Dr. D. Schryvers (Universität Antwerpen) und Dr. B. Raeymaekers, INFRASERV, Gendorf. Ihren Untersuchungen sind die ersten Analysen des eigenartigen Materials mit dem Nachweis der Eisensilizide Gupeiit, Xifengit, der Nanodiamanten und anderer ungewöhnlicher und seltener Komponenten zu verdanken (siehe Literatur).

Im Oktober 2004 veröffentlichte die amerikanische Zeitschrift ASTRONOMY online einen Artikel über den „Chiemgau-Kometen“; gleichzeitig wurde ein ausführlicher wissenschaftlicher Artikel des CIRT (Rappenglück et al. 2004) über alle bis dahin bekannten Aspekte der Entdeckung im Internet publiziert. Beide Artikel wurden über das wissenschaftliche Internetforum CCNet (Cambridge Conference, Dr. Benny Peiser) innerhalb kürzester Zeit als „Big Bang of Bavaria“ (DER SPIEGEL in einem Artikel über die Entdeckung) weltweit verbreitet, und ein enormesMedieninteresse setzte ein.

Der heutige Stand der Entdeckung mit all den inzwischen erbrachten neuen Befunden und gewonnenen Erkenntnissen wird auf dieser Internetseite vorgestellt, wobei aber auch die wissenschaftliche Diskussion und Konflikte nicht ausgespart bleiben.