Chiemgau-Impakt akut: Plötzliche neue Donnerloch-Einbrüche im Raum Kienberg

Exakt pünktlich zur Exkursion von Geologen aus Ober-, Mittel- und Unterfranken im Chiemgau-Kraterstreufeld (siehe hier) machten sich die Geologie-Götter das Vergnügen, direkt auf das geologische Phänomen der Donnerlöcher beim Chiemgau-Impakt hinzuweisen und an mehreren Stelle mehr oder weniger gleichzeitig – möglicherweise als Folge der vielen Niederschläge – den Erdboden einstürzen zu lassen. Gleich an vier Stellen auf einem Maisacker und in einer Wiese war es zu den spontanen Einstürzen gekommen (Abb. 1, 2, 3).

Abb. 1. Juni 2013; frisch eingebrochenes Donnerloch bei Kienberg.

Geologisch besonders signifikant aber auch besonders bedenklich erweist sich ein kleinerer Einbruch, der aber nur den Randbereich einer großen, kreisförmigen Struktur mit 7 m (!) Durchmesser eines sich offensichtlich in Bewegung befindlichen Donnerloches markiert (Abb. 4, 5, 6). Dieser möglicherweise sehr bald komplett einstürzende Bereich liegt unmittelbar neben einer Straße, und es gehört nicht allzu viel Fantasie dazu, das Gefahrenpotenzial für den Verkehr, aber auch für den Landwirt, der den Acker u.U. mit schwerem Gerät befährt, zu sehen. Erdfälle mit anderen Ursachen wie Karbonat- und Salinarverkarstung, aber auch Unterspülungen mit Hohlraumbildung nach größeren Hangrutschen, sind vielfach bekannt und haben auch mitten auf  Straßen zu plötzlichen gefährlichen Einbrüchen geführt.

Vom Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU), geologischer Dienst mit der Abteilung Ingenieurgeologie, Georisiken,  wurde das Thema erst kürzlich auf Initiative von Dr. Robert Huber, einem erklärten Gegner des Chiemgau-Impaktes, aufgegriffen, dabei aber das Gefahrenpotenzial durch den verantwortlichen Abteilungsleiter Dr. Poschinger als gering eingestuft.

Mehr zum generellen Thema des Donnerlochphänomens, zum Zusammenhang mit dem Chiemgau-Impakt und zum Pendant bei der schweren Bebenserie des New-Madrid Erdbebens in Missouri in den USA in den Jahren 1811/1812 steht HIER.

Abb. 2. Juni 2013: frisch eingebrochenes Donnerloch bei Kienberg. Abb. 3. Juni 2013: frisch eingebrochenes Donnerloch, das sich zu erweitern scheint. großes-Donnerloch-Erdfall-sinkhole-Chiemgau-ImpaktAbb. 4. Juni 2013: beginnender Einbruch eines Donnerlochs neben einer Straße im Raum Kienberg. Der Durchmesser der einsinkenden kreisförmigen Scholle beträgt 7 m. donnerloch riss ausschnittAbb. 5. Ausschnitt des kreisförmigen Einbruchs von Abb. 4. donnerloch riss detailAbb. 6. Nahaufnahme des sich weit geöffneten Risses bei einem Versatz von bereits mehreren Zentimetern.