Chiemgau-Impakt: neuer Artikel zu Kohlenstoff-Allotropen in Funden aus dem Meteoritenkrater-Streufeld

From biomass to glassy carbon and carbynes: evidence of possible meteorite impact shock coalification and carbonization

K. Ernstson, T. G. Shumilova, S. I. Isaenko, A. Neumair, M. A. Rappenglück

memorial proceecings front cover

Kurz nach der Mineralogie-Tagung vom 19. – 22. Mai 2013 in Syktyvkar ist der 546-seitige Tagungsband mit den Beiträgen erschienen:

Modern problems of theoretical, experimental and applied mineralogy (Yushkin Memorial Seminar–2013): Proceedings of mineralogical seminar with international participation. Syktyvkar: IG Komi SC UB RAS, 2013. 546 p.

In dem oben genannten Beitrag von Ernstson et al. geht es um die vielen verschiedenartigen Kohlenstoff-Modifikationen (darunter der Chiemit mit Belegen höchster Drücke und Temperaturen bei der Bildung), die auf eine Schock-Inkohlung der beim Impakt im Chiemgau betroffenen Vegetation hinweisen. Schock-Inkohlung meint dabei, dass, anders als bei der geologisch langandauernden Kohlebildung (organisches Material > Torf > Braunkohle > Steinkohle > Anthrazit) eine direkte Umwandlung von organischem Material (vor allem Holz, Torf) in höchste Inkohlungsstufen wie den glasartigen Kohlenstoff und den Chiemit spontan durch die extreme Schockwirkung erfolgte. Dafür geben viele Funde überzeugende Argumente, wie Kieselalgen (Diatomeen) und Cyanobakterien in dichtem, hartem, glasartigem Kohlenstoff und Holzreste, die in den Hochtemperatur-/Hochdruck-Chiemit „eingebacken“ sind.

Der Artikel aus dem Tagungsband kann HIER angeklickt werden. Das dazugehörige POSTER kann ebenfalls angeklickt und heruntergeladen werden.