NEOS (NEAR-EARTH OBJECTS): REALITÄT UND LEHRBÜCHER

Frühere Auffassungen, dass im Sonnensystem neben den Planeten nur eisige Kometen, steinige Asteroiden und Metallbrocken im All ihre Bahnen ziehen, wurden bereits in den letzten Jahrzehnten durch die astronomische Forschung widerlegt (siehe MBC). Neueste Ergebnisse des JPL (Jet Propulsion Laboratory) und der NASA zeigen deutlich, dass sowohl aufgrund der Anzahl als auch der Zusammensetzung der Objekte bisherige Annahmen in der Lehrmeinung der Impaktforschung nicht der Realität entsprechen.

Allein im Zehnermeter-Bereich geht das JPL von ca. 50.000.000 (50 Millionen) Objekten aus, von denen statstisch eines täglich innerhalb der Mondumlaufbahn seinen Kurs an der Erde vorbeizieht und ca. alle 10 Jahre eines die Erdatmosphäre durchdringt. (Quelle: http://neo.jpl.nasa.gov/news/news169.html)

In der nachstehenden Grafik sind die aktuellen Zahlen über Erfassung der letzten Jahrzehnte dargestellt – hier ist besonders der rote Bereich interessant: Objekte größer 1 km, die bei einem Impakt wesentlich mehr als regionale Auswirkungen hätten.

Bildschirmfoto

(Link: http://neo.jpl.nasa.gov/stats)

Ebenso ist das Alter und die Zusammensetzung dieser Objekte nach den Resultaten des Spitzer Weltraum-Teleskops, das im Infrarot- Bereich arbeitet, wesentlich variabler, als bisher angenommen:

Demnach existieren Objekte mit (prä)solaren Altern bis hin zu „jüngeren“, die durch Kollisionen zustande gekommen sind. Darüber hinaus ist aus den ermittelten physikalischen Eigenschaften jede vorstellbare Mixtur aus verschiedensten Materialien  (Stein, Eis, Metall und anderes) – möglicherweise ebenfalls unterschiedlichen Alters – für ihre Zusammensetzung denkbar.

(Quelle: http://www.jpl.nasa.gov/news/news.cfm?release=2010-283&cid=release_2010-283)

Daraus folgt, dass es mit Sicherheit nicht nur Impakte aus der bisherigen Klassifikation der Meteorite bzw. Asteroiden gegeben hat, sondern auch Projektile mit einer Zusammensetzung, die als für „nicht möglich“ gehalten werden, wie das Ereignis Carancas 2007 (siehe weiter unten) beispielhaft zeigt. Statistik und Wahrscheinlichkeiten eines Einschlags auf der Erde ändern sich durch die laufenden Forschungen zur Anzahl der NEOs und ihrer Bahnen dadurch nahezu wöchentlich.