… oder: die „Ablöschschlacke“ von Achthal und Bergen
In einem unserer letzten Beiträge hier auf der Webseite haben wir über Funde verschiedener Bimsvarietäten geschrieben, eine Entstehung im Zusammenhang mit dem Chiemgau-Impakt erörtert und bereits auf noch ausstehende Diskussionen verwandter Bildungen hingewiesen. In diesem Zusammenhang und im Zuge unserer Recherchen zu möglichen Impakt-Begleiterscheinungen, Verwechslungen und Konvergenzen ist Diplomgeologe Andreas Neumair vom CIRT auf einen baugeschichtlich interessanten, offenbar weitgehend unbekannten Zusammenhang gestoßen.
Abb. 1. Chiemgau-Impakt und Bimsvorkommen in Europa.
Es ist wohlbekannt, dass Bims(stein), der bei explosivem Vulkanismus entsteht und nahe oder an der Erdoberfläche gefunden wird, seit tausenden von Jahren ein traditioneller Baustein ist. Der Grund sind seine geringe Dichte, die leichte Art, ihn zu bearbeiten, sowie ein erzielbares angenehmes Raumklima. Auch der Handel mit Bims für repräsentative Bauten ist seit langer Zeit bekannt, z.B. zwischen Griechenland und dem Ägypten der Pharaonen (Steinhauser et al. 2010) und bis in moderne Zeiten hinein. In Mittel- und Süd(Ost)europa gibt es natürliche Bimsvorkommen nur an wenigen Stellen (Griechenland, Italien und Deutschland, Abb. 1), wo er gewonnen und in nachmittelalterlicher Zeit für Kuppeln und Gewölbe von Schlössern und Kirchen verbaut wurde. In Deutschland gehören z.B. die Grabeskirche in Aachen (Hilbert 2011) und die Würzburger Residenz dazu (Wiesneth 2011). „Drei Wege zum Bims“ weiterlesen